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Pressemitteilung

Einst stolzes Zeitungshaus in Schwerin nur noch verlängerte Werkbank des sh:z in Flensburg

11.06.2013

67 Jahre nach ihrem ersten Erscheinen ist die Schweriner Volkszeitung nur noch ein verlängerter redaktioneller Arm des Mutterhauses in Flensburg. Die Geschäftsführung des Zeitungsverlages Schwerin (ZVS) informierte am vergangenen Freitag die Belegschaft darüber, dass die Druckerei geschlossen wird und 52 Arbeitsplätze in Druckerei, Weiterverarbeitung, Werkstatt und Plattenherstellung wegfallen.

Diese Entwicklung hatte sich bereits angedeutet: Der Schleswig-Holsteinische Zeitungsverlag (sh:z) als Konzernmutter hatte vor geraumer Zeit eine Druckerei in Wittenburg übernommen, die spätestens ab März 2014 die Schweriner Volkszeitung - im neuen sog. Berliner Format - und auch das Anzeigenblatt Express drucken soll.

„Das Aus für 52 überwiegend qualifizierte Arbeitsplätze in Schwerin ist bezeichnend für die Konzern-Politik des sh:z“, sagte DJV-Landesvorsitzender Michael Zumpe. „ Nach der redaktionellen Ausdünnung, der Verlagerung von Verlagsgeschäftsbereichen nach Flensburg, dem Austritt aus der Tarifgemeinschaft vor zwei Jahren, dem Schließen des Zeitungsarchivs, der Entlassung von Sekretärinnen ist das einst stolze Zeitungshaus nur noch ein Restposten – und das in der Landeshauptstadt." Dem Mutterkonzern in Flensburg ist die soziale Verantwortung abhandengekommen, man müsse sich nicht wundern, wenn auch immer mehr Leser sich verabschieden, so Zumpe. Viele der noch verbliebenen 130 Mitarbeiter hätten es innerlich bereits getan.

Der DJV fordert die Geschäftsführungen von ZVS und sh:z auf, den vorhandenen Sozialplan zu verbessern und so vielen der betroffenen Kolleginnen und Kollegen wie möglich eine Perspektive in Wittenburg zu bieten.

V.i.S.d.P.

Sibylle Ekat
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