Landesverband hat neuen Vorstand gewählt
Der Deutsche Journalisten-Verband in Mecklenburg-Vorpommern wendet sich entschieden gegen Verschlechterungen bei der Reform des Urheberrechts. Die vom Bundeskabinett vorgelegte Neufassung schwäche die Position vor allem der freien Journalisten, kritisierte der Landesvorsitzende Michael Zumpe auf dem DJV-Landesverbandstag am Samstag in Güstrow. Die rund 35 Delegierten forderten in einem ohne Gegenstimmen verabschiedeten Antrag die Politiker in Land und Bund auf, sich unter anderen für ein Verbandsklagerecht zur Durchsetzung gemeinsamer Vergütungsregeln einzusetzen. Die Novelle muss noch im Bundestag beraten und verabschiedet werden. Der Landesverband hatte in einem Brief und in Gesprächen die Bundestagsabgeordneten aus Mecklenburg-Vorpommern darauf hingewiesen, dass die Reform in der nun vorliegenden Fassung weder die Position der Urheber stärkt, noch eine angemessene Vergütung ermöglicht.
Neuer Vorstand gewählt
Auf dem Verbandstag wurde
Michael Zumpe, Redakteur der „Ostsee-Zeitung“, ohne Gegenstimme im Amt bestätigt. Er wird den Landesverband nun für zwei weitere Jahre führen.
Bert Lingnau, Direktor der Medienanstalt Mecklenburg-Vorpommern sowie die Redakteurin
Rita Brückner (Blitz-Verlag) werden ihm als Stellvertreter zur Seite stehen. Die Pressesprecherin der Landeshauptstadt,
Michaela Christen, ist erneut zur Schatzmeisterin gewählt worden.
Petra Gansen, Pressesprecherin der Handwerkskammer Schwerin, die freie Bildjournalistin
Margit Wild,
Nikolas Bernhard, freier NDR-Mitarbeiter sowie der Nordkurier-Redakteur
Carsten Schönebeck komplettieren den Landesvorstand. Alle Vorstandsmitglieder wurden ohne Gegenstimme gewählt. Dem Landesverband gehören knapp 690 Journalisten an. Sie arbeiten haupt- und freiberuflich für Zeitungen, Rundfunk, Fernsehen oder Agenturen, sind als Sprecher in Behörden und bei Verbänden tätig oder als Unternehmenssprecher. Der DJV sieht sich als gewerkschaftlicher Interessenvertreter und Berufsverband von Journalisten und Sachwalter von Meinungs- und Pressefreiheit. So hatte sich der Verband jüngst zum Einfluss von Gerichtsurteilen auf die Berichterstattung geäußert und war dem Vorwurf der „Lügenpresse“ entgegengetreten.
Kathrin Konyen vom DJV-Bundesvorstand rief dazu auf, auch den Berufsnachwuchs für die Verbandsarbeit zu gewinnen. Nur ein starker Verband könne sich den Bestrebungen zu weiterem Personalabbau und zunehmender Arbeitsverdichtung entgegenstellen. Die Rostocker Medienwissenschaftlerin
Elizabeth Prommer verwies als Gastrednerin auf Studien, nach denen die Glaubwürdigkeit der Presse trotz der aktuellen Debatten in den zurückliegenden Jahren nicht spürbar gelitten habe. Kritische, mitunter auch unsachliche Bemerkungen auf Internetplattformen gingen meist auf wenige Urheber zurück, die aber sehr aktiv seien. „Es ist nicht das Volk“, sagte die Professorin vom Rostocker Institut für Medienforschung. Das Vertrauen in Medien lasse sich am besten mit faktenorientiertem Journalismus und umfassender Recherche festigen. Corinna Pfaff (V.i.S.d.P.) Geschäftsführerin Deutscher Journalisten-Verband e.V., Landesverband Mecklenburg-Vorpommern Telefon: 0385 565632 info@djv-mv.de