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Demo vor Landtag
OZ-Journalisten für bessere Bedingungen
Schwerin. Mit einer Kundgebung vor dem Landtag in Schwerin haben am 31. Mai 2018 Journalisten der Ostsee-Zeitung (OZ) gegen schlechte Arbeitsbedingungen bei Mecklenburg-Vorpommerns größter Tageszeitung protestiert, während im Parlament über die Lage der Medien im Land diskutiert wurde. Der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) und die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) haben Redakteure sowie freie Mitarbeiter zum Warnstreik aufgerufen, um eine angemessene Erhöhung der Gehälter und Honorare insbesondere für Berufseinsteiger sowie eine Ausdehnung des bislang nur im Westen Deutschlands geltenden Tarifvertrages für arbeitnehmerähnliche freie Journalisten, sogenannte Pauschalisten, durchzusetzen. Foto: D. BierwagenDeutscher Journalisten-Verband | Landesverband Mecklenburg-Vorpommern V.i.S.d.P.: Corinna Pfaff | Schusterstraße 3, 19055 Schwerin Tel.: 0385/565632 | Fax: 0385/5508389 | Email: info@djv-mv.de Gemeinsame Pressemitteilung von DJV und ver.di:
Streikende Journalisten der Ostsee-Zeitung
demonstrieren – Landtag debattiert Situation
der Medien in Mecklenburg-Vorpommern
Mit einer Kundgebung vor dem Landtag in Schwerin haben am Donnerstag
Journalisten der Ostsee-Zeitung (OZ) gegen schlechte Arbeitsbedingungen
bei Mecklenburg-Vorpommerns größter Tageszeitung
protestiert, während im Parlament über die Lage der Medien im
Land diskutiert wurde. Der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) und
die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) haben Redakteure
sowie freie Mitarbeiter zum Streik aufgerufen, um eine angemessene
Erhöhung der Gehälter und Honorare insbesondere für Berufseinsteiger
sowie eine Ausdehnung des bislang nur im Westen Deutschlands
geltenden Tarifvertrages für arbeitnehmerähnliche freie Journalisten,
sogenannte Pauschalisten, durchzusetzen.
Die Beschäftigten der zur Mediengruppe Madsack gehörenden OZ
beklagen Arbeitsverdichtung und Qualitätseinbußen durch einen von
der Konzernzentrale in Hannover durchgesetzten Personalabbau. Den
trotz eines Rekordgewinns von zuletzt 8,4 Millionen Euro (2016) verordneten
Sparmaßnahmen ist unter anderem ein Viertel der Stellen in
der Redaktion zum Opfer gefallen. Größter Gesellschafter Madsacks
ist die SPD-Medienholding ddvg mit 23 Prozent.
Die aktuellen Vorgänge bei der Ostsee-Zeitung waren Anlass für die
von der Fraktion der Linken initiierte Aussprache im Landtag. Unter
anderem wurden bei der OZ – einen Tag vor der Wahl eines neuen
Betriebsrates – 32 Mitarbeiter einer Tochterfirma gekündigt, die erstmals
ihre Stimme für eine Interessenvertretung abgeben durften.
„Es ist wichtig, dass die Politik erkannt hat, dass Arbeitsbedingungen
und Qualität der Medien in einem engen Zusammenhang stehen“,
sagte DJV-Landesgeschäftsführerin Corinna Pfaff nach der Debatte, in
der sowohl Redner der Linken als auch der SPD deutliche Kritik am
Umgang des Madsacks-Konzerns und anderer Verlage in Mecklenburg-
Vorpommern mit Tarifverträgen und Arbeitnehmerrechten geübt
hatten.
„Das Angebot, zu diesen Themen im Gespräch zu bleiben und gemeinsam
nach Lösungen zu suchen, nehmen wir gern an“, erklärte
Martin Dieckmann von der Gewerkschaft ver.di. Im Plenum und gegenüber
den Streikenden hatten Politiker von Linken, SPD und CDU
vorgeschlagen, über konkrete Zukunftsmodelle für den Qualitätsjournalismus
zu diskutieren.
Als Reaktion auf den Umbruch in der Medienlandschaft haben ver.di,
DJV und der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) die Initiative „Unser
Land braucht seine Zeitungen. Qualität und Vielfalt sichern“ ins Leben
gerufen. In deren Rahmen fordern sie unter anderem eine Überarbeitung
des Landespressegesetzes, um unter anderem mehr Transparenz
über Besitz- und Beteiligungsverhältnisse in den Medienunternehmen
zu schaffen. Mehrere tausend Bürger haben das Anliegen
bereits mit ihrer Unterschrift unterstützt.
Weitere Informationen zur Initiative im Internet:
www.qualitaet-und-vielfalt-sichern.de